Bemerkungen zu Mikrobiom und Symbioselenkung bzw. Aufbau der physiologischen Darmflora
Es ist unumstritten, dass die Quantität und die Qualität unserer Darmflora Einfluss auf die Gesundheit haben. Allein die Versorgung des Darmes mit physiologischen Bakterien mittels Pulver, Tabletten oder Kapseln kann real existierende Krankheiten jedoch nicht beseitigen!
Eine schlechte Darmflora ist in den meisten Fällen nicht die Ursache, sondern die Folge von Krankheit.
Bereits in der Pionierzeit der Infektionslehre (zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts) entbrannte zwischen zwei Hypothesen ein heftiger Wissenschaftsstreit. Auf der einen Seite Louis Pasteur, der die Mikroben im Zentrum des Infektionsgeschehens sah, auf der anderen Seite Pierre Jaques Antonie Béchamp und Claude Bernard, die die Milieuseite vertraten. Angeblich auf dem Sterbebett hat sogar Pasteur eingestanden, dass Béchamp und Bernard der Wahrheit näher sind: „Le microbe n’est rien, le terrain c’est tout“ - Der Erreger ist Nichts, das Milieu ist Alles!
Und genau das haben wir erforscht! Die Betrachtung der Ergebnisse von über 60.000 Stuhluntersuchungen (Kumulativbefunde der letzten vierzehn Jahre), Vergleiche mit den Blutanalysen der Patienten und Symptomabfragen ergaben:
1. Die Besiedlung des Darmes lässt sich allein mittels Substitutionstherapie dauerhaft nicht verändern. Vielmehr ist das Milieu der Nährboden für das Wachstum der Mikroorganismen.
2. Das Milieu ist im Wesentlichen abhängig von der „Besaftung“ des Darmes: Schleim- und Enzymproduktionen von Seiten der Darmmukosa, des Magens, der Leber und des Pankreas.
3. Den stärksten Einfluss auf die Vielfalt der Mikroorganismen hat jedoch unsere Nahrung. Wir stellten z. B. die Frage: „Was war zuerst da? Eine schlechte Darmflora, die zu einer ungesunden Ernährungsweise verleitete und Übergewicht verursachte?“ - Mitnichten: „Es ist die ungesunde (an isolierten Kohlenhydraten und tierischen Eiweißen überschüssige und an pflanzlicher Frischkost mangelnde) Nahrung, die in Verbindung mit „Fehlbesaftungen“ infolge Stoffwechselinsuffizienz zu Übergewicht und einer schlechten Darmflora führt!“
4. Allein gegen Intestinalmykosen und Dysbakterien gerichtete Therapien sind nicht in der Lage, real existierende Krankheiten zu beseitigen. Sie werden schnell zum Kunstfehler, wenn Milieudefekte, Stoffwechselinsuffizienz und Fehlernährung unberücksichtigt bleiben.
5. Deshalb sollten die ersten Diagnoseschritte bei darmassoziierten Beschwerden sein:
- Ernährungsanamnese
- Ausschluss organischer Schwächen (Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse, Schilddrüse)
- Ausschluss allergischer und pseudoallergischer Ursachen
- Ausschluss organischer sowie entzündlicher und immunologischer Erkrankungen des Darmes bzw. der Darmmukosa selbst
Enterobact metabolic Tabletten 30 Tbl. (PZN 11554575) bzw. 60 Tbl. (PZN 11554581)
Nahrungsergänzungsmittel mit dem Mineralstoff Mangan, Milchsäurebakterien (Lactobacillus acidophillus, rhamnosus, salivarius, helveticus, casei, paracasei, plantarum und gasseri, Lactococcus lactis und Enterococcus faecium), Inulin, Fructooligosacchariden (FOS) und OPC aus Traubenkernextrakt.
Anwendungsgebiete: Substitution von in zu geringer Keimzahl vorhandenen Laktobazillen, Enterokokken u. a., unterstützend bei therapieresistentem Übergewicht.
Dosierung: 1 x täglich 1 Tablette vor dem Schlafengehen.
Theorie: Eine Fehlbesiedlung des Darmes, besonders mit Firmicuten, kann dazu führen, dass aus an sich schlecht oder gar nicht verdaulichen komplexen Kohlenhydraten und Ballaststoffen kurzkettige Kohlenhydrate entstehen. Diese begünstigen ein Wachsen von Fettdepots. Wichtig sind spezielle Bakterien, die wieder ein Gleichgewicht herstellen zwischen Bacteroidetes und Firmicuten. Sie sind in der Lage, das Gewicht zu reduzieren, indem sie Kohlenhydrate verkapseln und mit dem Stuhl entfernen. Bacteroidetes vermehren sich nur, wenn der Mensch sich gesund ernährt; die Kohlenhydratzufuhr ist also auf die realen Bedürfnisse des Organismus zurückzufahren. Das Verhältnis zwischen beiden Gruppen sollte 1:1 sein; schwer Übergewichtige haben eine bis zu 10:1-Relation zugunsten der Firmicuten. Auch Polyphenole aus Traubenkernextrakt erhöhen das Wachstum von Akkermansia muciniphila und senken den Firmicuten-Anteil.
Neben körperlicher Bewegung und einer Kohlenhydratreduktion sorgen Apfelpektine für ein deutliches Wachstum der "schlank machenden" Bakterienspezies. Bewährt hat sich die gleichzeitige Einnahme des Präbiotikums Apfelpektin Tabletten (SYNOMED) 180 Tbl. (PZN 11658211): 2 x täglich 3 Tabletten mit viel Flüssigkeit vor der Mahlzeit.
Anwendungsgebiete: Unterstützung der Gewichtsreduktion durch Verlängerung des Gefühls der Sättigung, Reduzierung des Abbaus von Nahrungsbestandteilen in resorbierbare Substanzen und Verringerung der Resorption.
Theorie: Pektin wird im Darm von verschiedenen Bakterien abgebaut und in kurzkettige Fettsäuren (Essig-, Propion- und Buttersäure) sowie Kohlendioxid umgewandelt, welche die physiologische Bakterienpopulation fördern. Apfelpektin erzeugt eine mechanische Schutzschicht an der Darmwand und bindet Bakteriengifte. Darüber hinaus wirken Pektine als Komplexbildner bei Schwermetallen und haben einen positiven Einfluss auf den Cholesterinwert.
Enterobact Stress Tabletten 30 Tbl. (PZN 11554687) bzw. 60 Tbl. (PZN 11554693)
Nahrungsergänzungsmittel mit B-Vitaminen, Milchsäurebakterien (Lactobacillus acidophilus, salivarius, helveticus, casei, paracasei und plantarum, Lactococcus lactis, Bifidobacterium lactis, longum und bifidum), Fructooligosacchariden (FOS), Coenzym Q10, GABA (Gamma-Amino-Buttersäure) und 5-HTP.
Anwendungsgebiete: Substitution von in zu geringer Keimzahl vorhandenen Laktobazillen u. a., Erhöhung bzw. Unterstützung des Schutzes und der Harmonisierung der Darm-Hirn-Achse.
Dosierung: 1 x täglich Tablette vor dem Schlafengehen mit Flüssigkeit.
Theorie: Ein gezielter Aufbau des Mikrobioms im Darm erlaubt einen positiven Einfluss auf das ZNS, besonders bei Konzentrationsstörungen, chronischen Kopfschmerzen, psychischen Belastungen, Nervosität, Schwindel, Ängsten und depressiven Verstimmungen. Verstärkt wird die Wirkung durch GABA (Gamma-Amino-Buttersäure), einem wichtigen inhibitorischen Neurotransmitter im ZNS. Es wird auch als "natürliches Beruhigungsmittel" des Gehirns bezeichnet. Ein Mangel begünstigt Angstzustände, Schlaflosigkeit, Konzentrationsmangel und Kopfschmerzen. Ferner enthält das Mittel 5-HTP, eine Vorstufe von Serotonin, welches für gute Stimmung und Zufriedenheit sorgt.
Beachte: Nicht geeignet für Schwangere, stillende Mütter und Jugendliche. Bei Antidepressiva-Einnahme ist der Therapeut zu konsultieren.
Enterobact pylori Tabletten 30 Tbl. (PZN 11658205) bzw. 60 Tbl. (PZN 11653171)
Nahrungsergänzungsmittel mit dem Vitamin Biotin und dem Milchsäurebakterium Lactobacillus reuteri.
Anwendungsgebiet: Prophylaktikum und Therapeutikum im Rahmen der Behandlung einer Helicobacter pylori-Infektion.
Dosierung: 1 x täglich 1 Tablette mit viel Flüssigkeit auf nüchternen Magen.
Wirkungsweise: Enterobact pylori stellt eine natürliche Alternative zur Triple-Therapie mit Antibiotika und Protonenpumpen-Hemmer dar. Der Lactobacillus reuteri DSMZ 17648 (Pylopass™) erkennt und bindet selektiv als bakterielles Adsorbens zwei bis drei Helicobacter pylori-Zellen. Lt. Standard-Atemtests (Helicobacter Test INFAI) gehen nachweislich Menge und Aktivität der Helicobacter pylori-Urease binnen weniger Wochen signifikant zurück. Enterobact pylori ist frei von Nebenwirkungen. Biotin hat positive Wirkungen auf die Schleimhäute.
Infos: www.pylopass.com und www.organobalance.de/helicobacter.html.
© Copyright 2012. "Proximet" by Anariel. All rights reserved.