Rohkosternährung - Saft- und Smoothie-Lüge: besser Obst und Gemüse essen als trinken - Fruchtsäfte und Smoothies sind ungesund - Avocado-Kerne sind giftig.

Es ist eine Unart im Internetzeitalter, dass insbesondere für pseudowissenschaftliche Außenseiteransichten (Hauptsache neu, reißerisch und konträr zur offiziellen Wissenschaftsmeinung) empfängliche Menschen ihre persönliche, d. h. ihrem eigenen Gefühl und Wunschdenken entstammende, aber durch nichts bewiesene und aus wenig medizinischem Grundwissen resultierende Meinung verbreiten. Davon sind auch Heilpraktiker, Ärzte und Wissenschaftler, die sich ein Denkmal setzen wollen, nicht ausgenommen.

Mit den Ressourcen, die für unser Schlachtvieh verbraucht werden, könnte die zehnfache Menge an Menschen vegan ernährt werden. Nicht nur, dass es ein moralisches Unrecht ist, in den Gemüsegärten der Dritte-Welt-Menschen unsere Rinder zu weiden, es ist auch ein denkbar schlechter Wirkungsgrad.
Auch in der Bibel gibt es genug Hinweise darauf, dass für unsere Ernährung die Natur ausreichend vorsorgt und uns von Arbeit befreien könnte, wenn wir unsere Einstellung und unsere Gier wieder in natürliche Bahnen lenken würden. Dafür ist die Rohkosternährung ein sehr effizienter Schritt.
Würden wir uns bei jedem unserer Weihnachtsgeschenke und -essen das dahinter stehende Leid von daran arbeitenden Menschen oder dahinvegetierenden Tieren vergegenwärtigen, würde uns unsere gedankenlose Hartherzigkeit beschämen. Eine naturnahe Rohkosternährung ließe uns wieder echte Freude mit unserer Mitwelt empfinden und den Tisch dennoch reichlich, abwechslungsreich und schmackhaft decken.
Zigarettenpackungen sind beklebt mit Hinweisen wie „Rauchen ist tödlich“, „Rauchen verursacht Schlaganfälle, Herzinfarkte, Durchblutungsstörungen und Impotenz“ und „Tabakrauch enthält über 70 Stoffe, die erwiesenermaßen krebserregend sind“.
Es sterben aber exorbitant mehr Menschen an den Folgen des Fleisch- und Wurstkonsums als an den Folgen des Rauchens!
Eher müssten auf Fleisch- und Wurstwaren Hinweise stehen wie „Fleisch- und Wurstessen ist tödlich“, „Fleisch- und Wurstessen verursacht Schlaganfälle, Herzinfarkte, Durchblutungsstörungen und Impotenz“ und „Fleisch- und Wurstwaren enthalten über 100 Stoffe, die erwiesenermaßen krebserregend sind“.

Mittlerweile sind fast 90 % unsere Krankheiten Zivilisationskrankheiten, d. h. wir haben uns den mit Abstand größten Teil unserer Krankheiten selber angegessen, angesessen und angehetzt - Krankheitsursache Nr. 1: Selbstmord mit Messer und Gabel.
Insofern gehen die Lifestyle-Bewegungen Vegetarismus und Veganismus in die richtige Richtung - aber Vieles wird nicht von Dauer sein - und es passiert viel Blödsinniges. Zwei aktuelle Beispiele: Smoothies und Avocado-Kerne.

Beispiel 1 - Säfte und Smoothies
Die Verdauung, insbes. die Kohlenhydratverdauung, beginnt im Mund. Der Kau-Akt und das Einspeicheln sind wichtige Voraussetzungen für die Verstoffwechselung der Inhaltsstoffe unserer Nahrung und für die gastrointestinale Resorption. Deswegen müssen Obst, Gemüse und Nüsse von unseren Zähnen zerkleinert und mit Hilfe der Speichelenzyme vorverdaut werden. Das ist total logisch. Alles andere ist unnatürlich.
Wie Experten der Bostoner "Harvard School of Public Health" ermittelt haben, sind Fruchtsäfte und gehypte Smoothies nicht halb so gesund, wie wir vielleicht glauben. Im Gegenteil: Sie fördern Erkrankungen.
Wer sein Obst und Gemüse auspresst, zerstört wertvolle Mineralstoffe und Vitamine, denn die stecken bekanntlich unter der Schale. Ins Glas kommen letztlich Wasser und eine Menge Fruchtzucker, der den Blutzuckerspiegel in die Höhe treibt und in Windeseile über den Darm ins Blut gelangt. Es wird vermehrt Insulin ausgeschüttet. Es besteht die Gefahr für Magen-Darm-Erkrankungen, Diabetes und Übergewicht.
Die schluckfertige Form von Obst und Gemüse (Smoothies) macht den Kau-Akt nahezu überflüssig und reduziert die enzymatische Aufspaltung.
Wer dagegen sein Obst und Gemüse pur isst, jagt den Insulinspiegel nicht unnatürlich nach oben, da es gekaut und langsam verdaut wird.
Wir sollten uns immer fragen: Könnte ich die Menge an Obst und Gemüse, die ich in verflüssigter bzw. schluckfertiger Form zu mir nehme, auch essen? Denn das ist die eigentliche Menge an Fructose, die unser Körper aufnehmen kann.
Siehe auch Vorsich, Smoothie-Interaktion: http://news.doccheck.com/de/newsletter

Beispiel 2 - Gift im Kern von Avocados
Die Avocado ist gesund, aber noch viel gesünder ist ihr Kern - heißt es. Kleingemahlen und als Smoothie-Zutat soll er zum "Superfood" werden.
Doch der Lebensmittelchemiker Udo Pollmer warnt: Der Kern ist nicht nur hart und bitter, er ist auch giftig.
Die Avocado hat einen Hang zum Beschiss: Da sie auf süße Kohlenhydrate verzichtet, greift sie zu einem Kunstgriff. Sie produziert eine Substanz namens Mannoheptulose. Die ist unverdaulich und blockiert die Bildung von Insulin, sodass hohe Blutzuckerspiegel erreicht werden können. Früher nutzte man diesen Stoff, um bei Versuchstieren Diabetes zu erzeugen. Ärzte weisen ihre Patienten darauf hin, dass sie sich nicht wundern dürfen, wenn ihr Blutzucker aus dem Ruder läuft, falls sie Avocados genossen haben.
Bei den Tipps, den tollen Kern doch mitzuessen, wird als Bestätigung des tückischen Ratschlags gern erwähnt, dieser würde auch in seiner mexikanischen Heimat genutzt. Das stimmt. Hier das Rezept: Man zerkleinere einen Avocadokern und bestreue ihn mit Käse oder verrühre die Bröckchen mit Schmalz. Diese Zubereitung ist ein traditionelles Mäusegift. Mahlzeit!
Siehe: http://www.deutschlandfunkkultur.de/superfoods-gift-im-kern-von-avocados.993.de.html?dram:article_id=369857