Die meisten Zellen, die im menschlichen Organismus vorkommen, sind keine Zellen eines Vielzellers, also menschliche Zellen, sondern mikrobielle Zellen von Einzellern. Sie stehen in einem geschätzten Verhältnis von mikrobiellen zu Vielzellern von circa 10 : 1. In absoluten Zahlen wird ein erwachsener Mensch von etwa 100 Billionen Bakterien besiedelt, diese überwiegend im Gastrointestinaltrakt. Sie siedeln häufig in Gemeinschaften von verschiedenen Einzellern, gewissermaßen als Biofilme. Damit werden primär die Darmbakterien (Darmflora) in Verbindung gebracht, aber auch alle Mikroorganismen, die auf der Haut (Hautflora) oder anderen Körperteilen (Mundhöhle, Nasenhöhle, Schleimhäute, Genitalorgane etc.) leben.
Die Besiedlungen mit Mikroorganismen erfüllen sehr oft den Charakter von symbiotischen Beziehungen, die sich zwischen dem Wirt und seiner Mikroflora entwickeln oder sind nur Kommensalen. Evolutionär haben sie sich als Ergebnis von Langzeitanpassungen herausgebildet. Voraussetzungen sind dabei komplexe und vielschichtige Mechanismen auf der Ebene von Stoffwechselprozessen, die sich in regulatorischen, intrazellulären und molekulargenetischer Ebene abbilden. (Wikipedia)
Es ist unumstritten, dass die Quantität und die Qualität unserer Darmflora Einfluss auf die Gesundheit haben. Allein die Versorgung des Darmes mit physiologischen Bakterien mittels Pulver, Tabletten oder Kapseln kann real existierende Krankheiten jedoch nicht beseitigen!
Eine schlechte Darmflora ist in den meisten Fällen nicht die Ursache, sondern die Folge von Krankheit.
Bereits in der Pionierzeit der Infektionslehre (zweite Hälfte des 19. Jahrhunderts) entbrannte zwischen zwei Hypothesen ein heftiger Wissenschaftsstreit. Auf der einen Seite Louis Pasteur, der die Mikroben im Zentrum des Infektionsgeschehens sah, auf der anderen Seite Pierre Jaques Antonie Béchamp und Claude Bernard, die die Milieuseite vertraten. Angeblich auf dem Sterbebett hat sogar Pasteur eingestanden, dass Béchamp und Bernard der Wahrheit näher sind: „Le microbe n’est rien, le terrain c’est tout“ - Der Erreger ist Nichts, das Milieu ist Alles!
Und genau das haben wir erforscht! Die Betrachtung der Ergebnisse von über 60.000 Stuhluntersuchungen (Kumulativbefunde der letzten vierzehn Jahre), Vergleiche mit den Blutanalysen der Patienten und Symptomabfragen ergaben:
1. Die Besiedlung des Darmes lässt sich allein mittels Substitutionstherapie dauerhaft nicht verändern. Vielmehr ist das Milieu der Nährboden für das Wachstum der Mikroorganismen.
2. Das Milieu ist im Wesentlichen abhängig von der „Besaftung“ des Darmes: Schleim- und Enzymproduktionen von Seiten der Darmmukosa, des Magens, der Leber und des Pankreas.
3. Den stärksten Einfluss auf die Vielfalt der Mikroorganismen hat jedoch unsere Nahrung.
Wir stellten z. B. die Frage: „Was war zuerst da? Eine schlechte Darmflora, die zu einer ungesunden Ernährungsweise verleitete und Übergewicht verursachte?“ - Mitnichten: „Es ist die ungesunde (an isolierten Kohlenhydraten und tierischen Eiweißen überschüssige und an pflanzlicher Frischkost mangelnde) Nahrung, die in Verbindung mit „Fehlbesaftungen“ infolge Stoffwechselinsuffizienz zu Übergewicht und einer schlechten Darmflora führt!“
4. Allein gegen Intestinalmykosen und Dysbakterien gerichtete Therapien sind nicht in der Lage, real existierende Krankheiten zu beseitigen. Sie werden schnell zum Kunstfehler, wenn Milieudefekte, Stoffwechselinsuffizienz und Fehlernährung unberücksichtigt bleiben.
5. Deshalb sollten die ersten Diagnoseschritte bei darmassoziierten Beschwerden sein:
Ernährungsanamnese
Diagnoseempfehlung: Auslassdiät und Führung eines Ernährungstagebuchs
Ausschluss organischer Schwächen (Leber, Galle, Bauchspeicheldrüse, Schilddrüse)
Diagnoseempfehlung: BIO-LABOR Basisuntersuchung, evtl. auch Stress-Modul
Ausschluss allergischer und pseudoallergischer Ursachen
Diagnoseempfehlung: BIO-LABOR Nahrungsmittelintoleranz-Modul
Ausschluss organischer sowie entzündlicher und immunologischer Erkrankungen des Darmes bzw. der Darmmukosa selbst
Diagnoseempfehlung: mikrobiologische (Pilzdiagnostik/Dysbiose + Pilztypisierung) und insbes. enzymatische Stuhldiagnostik (Alpha-1-Antitrypsin + Sekretorisches IgA + Beta-Defensin) - enthalten im BIO-LABOR Stuhl-Untersuchungsprofil STP1; bei Verdacht auf chronisch-entzündliche Darmerkrankungen und Tumore des Darmes auch Calprotectin + Tumor M2-PK + Hb/Hp-Komplex - enthalten im Stuhl-Untersuchungsprofil STP7
Weitere Informationen zu den Stuhl-Untersuchungsprofilen
Mikrobiologische Stuhluntersuchungen (Pilzdiagnostik und Dysbiose) sind grundsätzlich ein Problem
Das liegt nicht am Labor! Vielmehr können sie keine zuverlässigen und stabilen Ergebnisse liefern, weil präanalytische Faktoren das Wachstum der grampositiven anaeroben Laktobakterien-Arten im Dünn- und Dickdarm bzw. der Bifidobakterien im Dickdarm und der gramnegativen Escherichia coli im Dickdarm erheblich beeinflussen. Zu diesen Faktoren gehören z. B. eine beschleunigte Darmpassage bzw. Verdünnungseffekte des Stuhls bei Durchfall oder die Verweildauer im Enddarm.
Dadurch können die Messergebnisse von Tag zu Tag erheblichen Schwankungen unterworfen sein!
Die Zusammensetzung der Bakterienflora ist also einem stetigen Wandel im Sinne der Anpassung an die jeweilige Lebenssituation unterworfen. Der Einfluss von Ernährung, Krankheiten und Arzneimitteleinnahme (insbesondere Antibiotika) ist größer als der Einfluss durch die Substitution probiotischer Bakterien.
In den meisten Fällen reicht zur Milieuumstimmung zwecks Aufbau und Erhalt der natürlichen Darmflora die alleinige Verabreichung von Lactisol liquidum (Galactopharm) aus!
100 ml (PZN 0603075) bzw. 250 ml (PZN 0603081) - Dosierung: 3 x täglich 30 Tropfen pur oder in wenig Wasser, Apfel- oder Birnensaft einnehmen.
Lactisol liquidum ist ein Spezialkonzentrat aus tagesfrischer Sauermolke (reines Sauermilchmolkenkonzentrat).
Lactisol liquidum wirkt antimykotisch und optimiert den Säuregrad der Schleimhäute.
Dieser Säureschutz fördert die Funktionsweise des Verdauungssystems, stoppt krankmachende Erreger auf der Schleimhaut und fördert das Wachstum der physiologischen Bakterienflora, insbesondere der Milchsäurebakterien.
Produktinformation Lactisol
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