Labordiagnostik in der Naturheilkunde ist sinnvoll, in den meisten Fällen unumgänglich. Dass Laboruntersuchungen im Sinne der therapeutischen Konsequenz für die Naturheilkunde und im Sinne des langfristigen Erfolgs einer Natuheilpraxis auch kontraproduktiv sein können, zeigen immer wieder Beispiele, mit denen ich in meiner täglichen Beratungsarbeit konfrontiert werde. In der Regel handelt es sich hierbei um Untersuchungen anderer Institutionen, die meist viel zu umfangreich sind. Kleinere und günstigere oder andere Untersuchungen hätten u. U. gleiche, vielleicht sogar verwertbarere Ergebnisse erbracht und das Budget des Patienten deutlich weniger belastet.
Noch schlimmer ist es, wenn sehr teure Untersuchungen gar keine therapeutische Konsequenz im Sinne der Naturheilkunde haben und letztlich nur dem Labor Geld einbringen.
Unsere Beratung und unsere Untersuchungen unterliegen darum immer den folgenden Maximen:
1. Die Laboruntersuchung muss eine therapeutische Konsequenz für die echte Naturheilkunde haben. Die einfache Substitutionstherapie (wie wir sie z. B. bei einigen Anbietern der Vollblutmineralanalyse oder isolierter Vitalstoffe finden) hat damit nichts zu tun.
2. Sinn und Ergebnis der Untersuchung müssen für den Patienten nachvollziehbar sein.
3. Die Untersuchung muss auch für gesetzlich versicherte Patienten bezahlbar sein.
Zu den wichtigsten Untersuchungen unseres Programms gehören die Stoffwechselprofile und die Module. Die Kombination der BIO-LABOR Basisuntersuchung mit einem Modul oder mehreren Modulen hat sich im Laufe der Jahre bewährt, zumal der Therapeutenpreis der Module gegenüber den Einzelwerten, genau wie bei den BIO-LABOR-Stoffwechselprofilen, preisreduziert ist.
Ein Beispiel
Älterer Patient mit den Symptomen Tagesmüdigkeit, Vergesslichkeit, Atemnot nach körperlicher Anstrengung, nächtliches Wasserlassen. Es besteht also zumindest der Verdacht auf anämische Belastungen, Durchblutungsstörungen und Herzinsuffizienz.
Diagnosempfehlung: BIO-LABOR Basisuntersuchung + Herz-Modul.
Die Basisuntersuchung ist ein umfassendes Analysescreening für den Erstpatienten, mit dem fast 80 % aller Krankheiten diagnostiziert werden können. In den meisten Fällen reicht diese Untersuchung zur differenzialdiagnostischen Abklärung von entzündlichen, anämischen und organischen Belastungen (Nieren, Herz, Leber, Galle, Pankreas) sowie Fettstoffwechsel- und Durchblutungsstörungen aus.
Bei Herzbeschwerden wie nächtliches Wasserlassen, Ödeme und Luftnot sowie bei familiär bekannter Herzschwäche und ventrikulärer Dysfunktion ist die Basisuntersuchung jedoch um das Herz-Modul zu erweitern.
Indikationen für das Herz-Modul sind: akut Koronarsyndrom, atriale (vom Vorhof ausgehende) oder ventrikuläre (von der Herzkammer ausgehende) Rhythmusstörungen, Lungenembolie, schwere COPD mit erhöhtem Druck im rechten Herzen, Niereninsuffizienz mit Sepsis; chron. Alter > 75 Jahre, Vorhof-Rhythmusstörungen, linksventrikuläre Hypertrophie, COPD, chron. Nierenerkrankungen.
Das Herz-Modul enthält die Parameter CK-MB (herzmuskelspezifische CK) und NT-proBNP (Herzinsuffizienz-Marker).
ProBNP entsteht in der Herzmuskelzelle. Es wird in BNP und in das wesentlich probenstabilere NT-proBNP gespalten. ProBNP ist an der Salz- und Wasserhomöostase und an der Regulation des Blutdrucks beteiligt, wird bei Volumenbelastung von den Myokardzellen des Ventrikels in die Blutbahn ausgeschüttet, kommt praktisch nur im Ventrikel vor und ist daher ein Marker für den Zustand des Myokards.
Die therapeutische Konsequenz ist abhängig vom Ergebnis der Analyse: z. B. FS 53 Dr. Siegerth H, Presselin HK (Combustin), PHÖNIX Aurum spag., CANOMA spag. Peka; Injektionspräparate: Iberis HM Inj. (Pflüger), Infi-Convallaria-Injektion oder Infi-Cactus-Injektion N (Infirmarius).
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